Wie kann man seine Wut managen?

Wie kann man seine Wut managen?

Wie kann man seine Wut managen?

Wie kann man seine Wut managen?

Ärger ist ein Gefühl, das alle Menschen gut kennen. Er kann übertrieben und destruktiv sein, aber auch angemessen und förderlich. Ärger ist eine Energie, die mobilisieren wie auch krank machen kann. Je besser wir diese Energie verstehen, desto leichter können wir sie managen und überwinden.

„Es liegt in unserer Verantwortung, zu lernen emotional intelligent zu werden. Das ist eine Fähigkeit, die nicht einfach ist oder uns von der Natur mitgegeben wurde – wir müssen sie lernen,“ sagt Paul Ekman, ein US-amerikanischer Psychologe, der insbesondere für seine Forschungen zur nonverbalen Kommunikation bekannt wurde.

„Anger is an energy” — Johnny Rotten (Sex Pistols/PIL)

Ärger gehört zu unseren Grundgefühlen, zu denen auch Freude, Überraschung, Ekel, Angst oder Traurigkeit zählen. Anders als Angst oder Traurigkeit wirkt Ärger jedoch nicht lähmend. Ganz im Gegenteil, die meisten treten ihm – oder genauer gesagt, seiner Quelle – energiegeladen entgegen. Wut mobilisiert in uns Energie, die aus der Frustration erwächst, dass etwas nicht so läuft, wie wir es erhofft haben oder gewohnt sind. Ärger kann somit Orientierung geben. Wenngleich der Ursprung dieser Energie negativer Natur ist, kann sie wichtige Veränderungen in Gang setzen und hat somit auch das Potenzial für eine gute Wendung.

Gemacht und nicht geboren

Wenn Kinder wütend reagieren, geschieht das oft ungefiltert – das Gefühl wird herausgeschleudert, noch frei von den durch die Erziehung kommenden Konventionen. Im Grunde wollen sie mit ihrem Gefühlsausbruch vor allem eines kommunizieren: Ich habe ein Gefühl oder eine Erfahrung, mit der ich noch nicht umgehen kann. Kinder sind oftmals noch nicht in der Lage mit ihren herausfordernden Emotionen der Wut umzugehen. Ihre Reaktionen sind daher nicht selten laut, störend und schnell. Abhilfe schafft es ihnen Bewältigungskompetenzen zu vermitteln und beizubringen, wie sie ihre Wut konstruktiv ausdrücken können.

Emotional gesunde Kinder werden nicht einfach geboren – sie werden gemacht. Sie werden gefördert und es werden ihnen Fähigkeiten beigebracht, die ihnen helfen, ihre Emotionen zu erkennen und sie konstruktiv auszudrücken, damit sie auf emotional intelligente Weise mit anderen in Kontakt treten können. Bevor Kinder jedoch lernen mit ihren Emotionen umzugehen, sind sie in der Regel emotional reaktiv, was herausfordernd für Eltern, Erziehende und andere Menschen in ihrer Umgebung sein kann.

Sobald Kinder lernen, ihre grossen Gefühle zu bremsen und klügere Entscheidungen zu treffen (gut für dich, gut für andere), tritt eine Veränderung ein. Sie lernen, Selbstbeherrschung zu zeigen und sich ihrer vielfältigen Gefühle bewusst zu werden. Auf diesem Weg erlernen sie vier Fähigkeiten des emotionalen Gleichgewichts, die ihnen helfen emotional gesünder zu reagieren:

  1. Aufmerksam sein
  2. Stopp (Pause)
  3. Sich beruhigen
  4. Eine kluge Entscheidung treffen

Auch wenn diese Schritte einfach klingen, sind sie nicht unbedingt leicht. Sie erfordern sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern Übung und Geduld, aber sie sind für die meisten Menschen machbar.

Aufmerksam sein

In dem wir lernen besser auf unsere Gefühle zu achten, können wir diese besser managen. Es geht auf keinen Fall darum schlechte Gefühle zu unterdrücken, sondern sie wahrzunehmen. Darauf zu achten, wann man gereizt ist oder worauf man verärgert reagiert, hilft erst gar nicht wütend zu werden. Sobald ich merke, dass in mir Ärger aufsteigt, kann ich dem Gefühl, genauer gesagt dem Grund nachgehen und die Emotion auffangen und umleiten.

Ursachenforschung unterstützt die bewusste Einflussnahme

Möchte man seine Selbststeuerung stärken, gehört zum ersten Schritt, Frieden mit den Schattenseiten des eigenen Verhaltens zu schließen. Den Ärger als einen Teil von sich selbst zu akzeptieren führt nicht dazu, dass man ihn verstärkt und so zum missmutigen, negativen Menschen wird. Es stärkt vielmehr unsere Selbstakzeptanz und die Fähigkeit, aus negativen Spiralen auszusteigen. Unsere Grundhaltung entscheidet über den bewussten Umgang mit unserer Wut und die Möglichkeiten, was wir damit machen.

Im zweiten Schritt gilt es, dem Ursprung auf den Grund zu gehen. Um die Entstehungsgeschichte leichter zu verstehen, kann man sich auf folgende Fragen konzentrieren:

  • Was für ein Ärger war das genau?
  • Wann und wie lange fand er statt?
  • Über wen oder was habe ich mich geärgert?
  • In welcher Situation?
  • In welchem Ausmass?
  • Was hat den Ärger verfliegen lassen?

Oft zeigt eine kritische Betrachtung, dass ganz andere Gefühle hinter dem Ärger stecken, wie z.B. anhaltende Enttäuschung über verpasste Chancen, Einsamkeit, Ohnmacht, Sehnsucht nach Wertschätzung. Dieses Wissen unterstützt uns, die eigentlichen Antreiber unserer Frustration anzugehen und somit vielen Quellen von Ärger und Wut aus dem Weg zu gehen.

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