Das hilft beim Durchhalten von guten Vorsätzen!
Mehr Sport, weniger essen, mit dem Rauchen aufhören ‒ alles sehr vernünftig und sehr löblich! Wir starten voller Engagement, um dann etwa zwei Wochen eisern durchzuhalten. Manchmal sogar länger… Warum ist das so? Was hilft beim Umsetzen von guten Vorsätzen?
Viele gute Vorsätze scheitern einfach daran, dass man sich viel zu viel vornimmt. Zehn Kilo Übergewicht kann man nicht (gesund und dauerhaft) in vier Wochen abnehmen – wenngleich uns das die Werbung erzählen mag. Und, wenn in ihrer näheren Umgebung – zu Hause oder auf der Arbeit fleissig gequalmt wird, dann reicht es vielleicht nur für eine kurze Rauch-Pause.
Demotiviert durch gute Vorsätze
Wenn die alten Gewohnheiten Sie schneller einholen, als Ihnen lieb ist, dann sorgt das vor allem für ein schlechtes Gewissen und miese Stimmung. Der Selbstwert sinkt. Es ist halt nicht so toll, wenn Sie sich eingestehen müssen, dass der Geist zwar willig, das Fleisch aber schwach ist und Sie bei Ihren selbst gesteckten Zielen versagen.
Gute Vorsätze werden vor allem zum Jahresbeginn geschmiedet: ab sofort mehr Gelassenheit, weg mit den Rettungsringen, weniger Internet (neudeutsch: digital detox) und so weiter. Das Jahresende scheint dafür wie geschaffen. Sie schauen zurück und dann nach vorne. Und automatisch drängt sich beim Bilanzieren der Gedanken auf, dass Sie ja auch das eine oder andere an Ihren Gewohnheiten ändern könnten. Mit Prosecco und Feuerwerk als Motivationsschub wird die Sache besiegelt. So wird das Jahresende zum Bilanzdatum mit vielen löblichen Absichten im Gepäck.
Gibt es einen anderen, besseren Zeitpunkt?
Ja, den gibt es! Nämlich: jetzt! Es braucht keinen besonderen Anlass, um unliebsame Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Nehmen Sie sich auch während des Jahres häufiger die Zeit, um innezuhalten und das eigene Verhalten zu reflektieren. Das kontinuierliche Feinjustieren hat zudem den Vorteil, dass Sie sich nicht zu viel vornehmen.
Weitere Tipps für das Realisieren von guten Vorsätzen
Viele gute Vorsätze sind sehr diffus und unkonkret. Sie haben zwar schon „irgendwie so eine Idee“, aber selbst Ihr Verstand weiss nicht so recht, was zu tun ist – geschweige denn Ihr Unbewusstes. Wichtig ist daher, genau zu definieren, was Sie verändern möchten und vor allem warum.
Dass viele Absichten zu ambitioniert, oft sogar unrealistisch sind, wissen wir ja bereits. Oft fehlen zudem Alternativen, insbesondere wenn die neue Verhaltensänderung mit Verzicht einhergeht. Für künftige Nichtraucher ist es z.B. sinnvoll, alternative Verhaltensweisen parat zu haben, wie Kaugummi kauen oder zu etwas Gesundem greifen, wenn das Verlangen kommt. Das gilt vor allem für „Risikosituationen“ wie beispielsweise eine Party. Mit Notfall-Mega-Menthol-Bonbons mag den meisten eine Zigarette nicht so recht schmecken. Damit ein Vorsatz gelingt, sollte man potenzielle Rückfallsituationen vorwegnehmen und nach Alternativen suchen.
Loben & „Be Your Best Friend“
Erfolgserlebnisse sind wichtige Motivationsstützen. Hat etwas gut geklappt – sei es auch noch so klitzeklein –, dann seien Sie stolz auf sich, und loben Sie sich. Das ausgeschüttete Dopamin hilft dem neuen neuronalen Netz in Ihrem Gehirn – denn nichts anderes ist Ihre neue Verhaltensweise –, zu wachsen und sich zu festigen.
Haben Sie Spass, und seien Sie nicht zu streng mit sich. Seien Sie lieber Ihr bester Freund statt der eigene Richter und Henker. Kleinen Sünden kann man sich mal hingeben – aber natürlich sollten sie nicht zur Regel werden.
Hier einige wichtigste Tipps für das Umsetzen von guten Vorsätzen:
- nicht auf den Jahreswechsel warten
- gut überlegen und dann konkret formulieren
- realistische Ziele setzen
- Risikosituationen überdenken und Alternativen suchen
- Erfolgserlebnisse wahrnehmen und sich selbst loben
- auf Zielkonflikte hin überprüfen
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