Warum ständige Selbstoptimierung kontraproduktiv ist!

Warum ständige Selbstoptimierung kontraproduktiv ist!

Warum ständige Selbstoptimierung kontraproduktiv ist!

Warum ständige Selbstoptimierung kontraproduktiv ist!

Die Idee, an sich zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln ist grundsätzlich gut, birgt aber Risiken. Denn, wenn die Selbstoptimierung zum Zwang wird und sich die Ziele in schwindelerregender Höhe befinden, dann sollte man schleunigst die Bremse ziehen.

Höher, schneller, weiter – wenn man nur will, dann kann man alles erreichen. Fitter, schlanker Körper, glückliche Beziehung, Erfolg im Job. Ach, wenn’s doch nur so leicht wäre! Vielleicht liegt es ja an mir, dass das trotz aller Anstrengung nichts klappen mag? Kommt Ihnen der Gedanke bekannt vor? In unserer Zeit der 1.000 Möglichkeiten, in der wir das Maximum aus allem herausholen sollen, ist dieser Frust wohl keinem fremd.

Die Suche nach dem Glück, was ja die Grundsehnsucht der Selbstoptimierung ist, kann aus vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil bescheren: Druck und Stress! Psychologen haben in vier online Studien festgestellt, dass ständiges Glücksstrebens zu einem Gefühl von Zeitmangel führt, das kreuzunglücklich machen kann. Das gilt insbesondere dann, wenn wir das Ziel nicht (wie gewünscht) erreichen oder es trotz aller Anstrengungen in immer weitere Ferne zurück erscheint. Denn, wenn man glaubt, dass jegliche Lebensverbesserung aus eigener Kraft heraus möglich und nicht von externen Faktoren abhängig ist, dann kann es ja nur einen Schuldigen für die persönliche Misere geben: man selbst!

Die Angst, dass wir uns deswegen dann noch mehr reinknien und Zeit aufwenden müssen, vergällt jedes Vergnügen und lässt uns auf zwischenmenschliche Beziehungen verzichten. Dabei nennen die meisten auf die Frage, was zum Glücklichsein beiträgt, Liebe, Vertrautheit und soziale Bindungen, noch vor Wohlstand, Berühmtheit oder sogar körperlicher Gesundheit.

Das gesunde Mass ist entscheidend

Selbstverständlich sollte man nicht stehen bleiben und sich weiterzuentwickeln – aber in gesunden Massen. Das ist förderlich, gesund und gut. Es macht uns glücklich, wenn wir in Übereinstimmung mit unserem Potential leben. Es ist nicht unser Lebenszweck ständig zu versucht, sich zu verbessern. Wir sollen uns ruhig fördern und fordern, aber bitte nicht überfordern.

Selbstoptimierung kann auch ganz schön in die Hose gehen!

Der Selbstoptimierer und Autor des Bestsellers «Die 4-Stunden-Woche» Tim Ferriss zog sich bei einem seiner Experimente einen unangenehmen Durchfall zu. Um seine sportliche Ausdauer zu erhöhen, experimentierte mit Hohen Dosen Resveratrol. Diese Verbindung kommt in Wein vor und kann die Ausdauer erhöhen – zumindest bei Ratten. Um in einem sportwissenschaftlichen Labor zu beeindrucken, überschätzte er wohl die Dosis und unterschätze die Nebenwirkung, nämlich die abführende Wirkung von Resveratrol. Er bekam starke Krämpfe, Schweissausbrüche und verbrachte 45 Minuten auf einer Toilette – wohl nicht die Art von Ausdauerrekord, die er erhofft hatte.

… bis hin tödlich sein

Einen traurigen Rekord schaffte Seth Roberts, Professor für Psychologie, der sich zeitlebens dafür interessierte, wie man Geist und Körper fithalten kann, insbesondere durch Ernährung. Er testete täglich seine Intelligenz mit einem Rätsel auf seinem Computer, wobei er dabei auf seine Reaktionszeit fokussierte. Als er anfing, mit dem Essen von Butter zu experimentieren (ca. 60 Gramm = sechs Esslöffel) bemerkte er, dass seine Reaktionszeit von durchschnittlich 650 Millisekunden pro Herausforderung auf 620 abnahm!

Sein Ehrgeiz war geweckt, Warnrufe seitens Kardiologen vor gesättigten Fettsäuren wurden ignoriert. Sein Artikel, wie „Butter mich schlauer macht“, sollte der erste einer regelmässigen Kolumne über seine Selbstexperimente im New York Observer werden. Leider erschien er zwei Tage nach seinem Tod an einer Herzkrankheit als „Seth Roberts letzte Kolumne“.

Ikigai – Lagom – Ubuntu

Sowohl Glücks- wie auch Weisheitsforscher raten sich nicht allzu viele Gedanken über die Suche nach dem Glück zu machen. Verabschieden Sie sich von dem Wunsch nach Perfektion: gut ist gut genug! Machen Sie die Ziele der anderen nicht zu Ihren eigenen. Hinterfragen Sie stattdessen bestehende Glücksdefinitionen und schaffen Sie Ihre eigene. Man muss nicht jeden Trend mitmachen und ich kann auch ohne Sixpack mit mir im Reinen sein. Weniger ist manchmal mehr!

Vielleicht mag eines dieser Konzepte Ihnen eine Idee für Ihre persönliche Definition von Glück und Zufriedenheit sein?

Ikigai stammt aus dem Japanischen und bedeutet „leben“ und „Wert, Nutzen“. Die Japaner versuchen vereinfacht ausgedrückt, an den Antworten auf folgende Fragen morgens beim Aufstehen zu analysieren, warum sich das Aufstehen lohnt: Was kann ich gut? Was braucht die Welt? Was mache ich gerne? Und: womit kann ich mein Geld verdienen?

Lagom stammt aus dem Schwedischen und bedeutet „nicht zu viel, nicht zu wenig, also gerade richtig“. Es bedeutet, dass Zufriedenheit darauf beruht die richtige Balance zu finden. Das gesunde Mittelmass wird sowohl im Berufs- wie auch im Privatleben angewendet: eine stressfreie Balance ob beim Arbeiten, beim Sport, beim Putzen oder beim Essen.

Ubuntu, stammt aus den afrikanischen Bantusprachen der Zulu und der Xhosa und bedeutet in etwa „Menschlichkeit“, „Nächstenliebe“ und „Gemeinsinn“ sowie die Erfahrung und das Bewusstsein, dass man selbst Teil eines Ganzen ist. Sie ist damit eine Haltung, die auf wechselseitigen Respekt und Anerkennung, Achtung der Menschenwürde und das Bestreben nach einer harmonischen und friedlichen Gesellschaft basiert. Die Art, wie ich mich in der Gemeinschaft verhalte, ist Basis für unser Glück.

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