12 Tipps, um leichter Small Talk zu führen
Small Talk kann Sprachlosigkeit überwinden, hat aber auch einen etwas negativen Ruf. Manche mögen ihn gar nicht und sagen, er sei oberflächlich und banal. Dabei können auch aus kleinen, belanglosen Plaudereien Tiefe und Nähe entstehen. Es kommt nur darauf an, was wir daraus machen.
Manche Menschen fürchten sich vor Small Talk, weil sie glauben, nicht gut darin zu sein. Andere hassen ihn sogar, weil sie ihn als Zeitverschwendung und als Hindernis für ein bedeutungsvolles Gespräch empfinden. Jedoch kann nicht jedes Gespräch tiefgründig sein. Das hängt mit dem Zeitpunkt zusammen, dem Ort der Begegnung, dem Grund des Zusammentreffens, aber auch mit der Frage, wie gut beziehungsweise ob man sich überhaupt kennt. Damit man erst mal in einen gewissen Gesprächsfluss kommt, bietet sich Small Talk zum Start an – quasi zum Warmwerden. Denn wer möchte schon wie bestellt und nicht abgeholt auf einer Party herumstehen? Wer möchte als Langweiler abgestempelt werden oder als arroganter Schnösel, der den Mund nicht aufbekommt?
Irgendwie muss man beginnen, und auch aus kleinen, belanglosen Plaudereien können Tiefe und Nähe entstehen. Es kommt nur darauf an, was wir daraus machen. Denn egal ob privat, auf Messen, beim Geschäftsessen oder beim Vorstellungsgespräch: Wenn wir fähig sind, eine angenehme Gesprächssituation zu schaffen, öffnen sich uns viele Möglichkeiten für neue Verbindungen, gute Begegnungen und Sympathie. Die Fähigkeit, sich auf Small Talk einzulassen und ihn zu pflegen, ist eine unterschätzte soziale Fähigkeit.
Starter für nährende Gespräche
Wenn man tiefgründige Gespräche als nährend erlebt, könnte man zum Schluss kommen, dass Small Talk wie Fast Food ist: stillt schnell den ersten Hunger, macht aber auf Dauer nicht satt. Dieses Bild und damit unsere Haltung ändern sich schlagartig, wenn wir Small Talk als eine Art Amuse-Gueule verstehen. Also als appetitanregende, kleine Gaumenfreude vor dem grossen Festmahl. Im wahrsten Sinne des Wortes als Starter.
Tipps für einen gelingenden Small Talk
1. Chance für Ihre Beziehungen
Ein erster Schritt, um beim Small Talk besser zu werden, ist, seine Bedeutung für Ihre Beziehungen anzuerkennen. Fragen Sie sich daher beim nächsten Zufallstreffen, bei dem Sie dem anderen aus dem Weg gehen oder ihn rasch abspeisen wollen, ob Sie wirklich so in Eile sind und absolut keine Zeit für einen kurzen Austausch von Nettigkeiten haben.
2. Seien Sie präsent
Erkennen Sie Small Talk als echte Chance an. Seien Sie in Begegnungen präsent. Jeder hat sicherlich schon einmal erlebt, wie man sich über etwas nebenbei ausgetauscht hat, aber mit dem Kopf ganz woanders war. Dabei können auch Small-Talk-Themen inhaltlich wichtig sein – zum Bus zu rennen lohnt nicht, weil er verspätet ist, im Supermarkt ist die Milch um die Hälfte reduziert worden, der Chef der IT-Abteilung ist demnächst drei Wochen in den Ferien. Selbst die banalsten Inhalte können zuweilen nützlich oder aufschlussreich sein. Denken Sie daran, dass Sie während eines kurzen Plauschs auch erfahren, was im Leben eines anderen wichtig ist.
3. Zuhören
Gut zuhören zu können ist eine Kunst. Oftmals werden schon Antworten und Anekdoten im Kopf formuliert, während der andere spricht. Genauso wie bei gehaltvollen Gesprächen ist geduldiges Zuhören und gezieltes Nachfragen ein Garant für gute Small Talks.
Zuhören hat zudem noch einen weiteren Vorteil, von dem vor allem Schüchterne und Introvertierte profitieren: man muss selbst nichts sagen! Somit kann man sich weder mit irgendwelchen Aussagen blamieren, noch muss man sich um interessante Gesprächsthemen sorgen. Einfach beim anderen weiter nachfragen – denn wer fragt, der führt (das Gespräch).
4. Nachfragen
Stellen Sie Fragen, denn sie bieten die Chance, ein gutes Gespräch zu führen, das auf gemeinsamen Interessen beruht. Wenn Small Talk gut geführt wird, zum Beispiel durch interessierte Fragen, ist er eine äusserst effiziente Möglichkeit, Menschen kennenzulernen.
5. Mitschwingen
Das Thema mag trivial sein, aber wieso nicht dennoch empathisch mitschwingen? Jeder Mensch hat den Wunsch, verstanden und wahrgenommen zu werden. Sie müssen ja nicht in Tränen ausbrechen, wenn der Lieblingsclub Ihres Gesprächspartners kürzlich das Lokalderby verloren hat. Nur wird ein ausdrucksloses oder gelangweiltes Gesicht das Gespräch sicherlich abwürgen.
6. Beobachten und nachahmen
Schauen Sie guten Small-Talkern zu, und lernen Sie von ihnen. Wie beginnen sie das Gespräch, wie ist ihre Körperhaltung, ihre Mimik, welche Themen wählen sie aus? Beobachten Sie, und probieren Sie es selbst aus.
7. Suchen Sie den Kontakt
Suchen Sie den menschlichen Kontakt, anstatt ihn zu vermeiden. Sprechen Sie Menschen an, die Sie wenig oder gar nicht kennen. Sehen Sie, was passiert, wenn Sie kommentieren, wie das Wetter ist oder wie hübsch eine Schaufensterdekoration aussieht. Wie reagiert jemand auf ein Kompliment, zum Beispiel für sein T-Shirt? Es kommt nicht auf den Inhalt des Gesagten an, sondern auf die Art und Weise, wie es gesagt wird.
8. Vom Besten ausgehen
Klar, es kann passieren, dass man jemanden anspricht und er oder sie gerade keine Lust oder Zeit für ein Gespräch hat. Nehmen Sie es nicht persönlich – es sollte nicht sein. Loben Sie sich, denn Sie haben es versucht. Je öfter Sie üben, desto mehr werden Sie feststellen: Die meisten Menschen führen gerne kurze Plaudereien. Die Anzahl der Körbe wird deutlich geringer sein als die der Früchte, die Sie ernten!
9. Bereiten Sie sich vor
Das mag sehr steif klingen, ist aber ein nützlicher Türöffner. Bei vielen gesellschaftlichen Anlässen – ob Hochzeit oder Branchentreffen – weiss man ungefähr, wenn man treffen wird. Also kann man sich im Vorfeld Themen überlegen: „Woher kennst du die Braut?″, oder: „Wie fanden Sie den ersten Vortrag?″ Überlegen Sie, welche weiteren Anknüpfungspunkte es gibt. Was wissen Sie über den anderen? Was könnte Ihr Gegenüber – beruflich oder privat – beschäftigen?
10. Machen Sie sich Notizen
Stellen Sie sich vor, Sie erfahren zufällig, dass Ihr Gegenüber demnächst Ferien macht. Das ist etwas, das Sie vielleicht für das nächste Wiedersehen im Hinterkopf behalten könnten. Indem Sie fragen, was der andere gemacht und erlebt hat, zeigen Sie, dass Sie zugehört und Interesse haben. Das kann helfen, die Beziehung zu vertiefen, denn viele kleine Mikrogespräche, die miteinander verwoben werden, können ein festes Band schaffen.
11. Üben, üben, üben
Übung macht bekanntlich den Meister, und Small Talk führen zu können ist da keine Ausnahme. Je öfter Sie sich trauen, andere anzusprechen, desto leichter wird es Ihnen fallen. Üben Sie in kleinen Einheiten, und starten Sie im privaten Umfeld, vielleicht bei der nächsten Familienfeier oder beim Vereinstreffen.
12. Loben Sie sich
Haben Sie sich getraut, jemanden anzusprechen, dann loben Sie sich. Ist das Gespräch gut gelungen? Klasse! Jedes Erfolgserlebnis ist Dünger für Ihr Selbstbewusstsein und Ihre Fähigkeit, Gespräche zu beginnen und zu führen. Kommen Sie bei einer neuen Aufgabe ins Wanken, dann rufen Sie sich ins Gedächtnis, was Sie schon alles Tolles geleistet haben!
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Hallo Silke,
da sind ja gute Tipps dabei. Vielen Dank. Da muss man nicht immer über’s Wetter reden… 😉
Liebe Grüße,
Tobias
Lieber Tobias
Ich freue mich, dass Dir der Text und die Tipps gefallen.
Tatsächlich gibt es mehr als nur das Wetter – ein gutes Buch, ein Wochenendausflug, ein Kompliment.
Die Liste lässt sich locker verlängern.
Herzliche Grüsse ,
Silke