Sechs Wege, negative Erfahrungen ins Gute zu wandeln

Sechs Wege, negative Erfahrungen ins Gute zu wandeln

Sechs Wege, negative Erfahrungen ins Gute zu wandeln

Sechs Wege, negative Erfahrungen ins Gute zu wandeln

Es ist menschlich, nach positiven Erlebnissen zu streben. Dennoch können auch negative Erfahrungen –selbst sehr harte – dazu beitragen, unser persönliches Mass an Glück und Zufriedenheit zu erhöhen. Der Schlüssel hierzu ist die Art und Weise, wie wir mit dem Erlebten umgehen.

Natürlich bevorzugen wir das Schöne gegenüber der Not, das Vergnügen gegenüber dem Schmerz, das Glück gegenüber der Traurigkeit und positive Erfahrungen gegenüber negativen. Dennoch können uns negative Erfahrungen auf lange Sicht glücklicher und zufrieden machen. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass selbst sehr harte Erfahrungen uns nicht in die Knie zwingen müssen. Es kommt mehr darauf an, wie wir mit den Erlebnissen umgehen. Nutzen wir sie zum Lernen, oder lassen wir uns von ihnen niederdrücken?

Jede Erfahrung – von kleinen Streitereien mit dem Partner bis hin zum Verlust eines geliebten Menschen – hat das Potenzial, uns einen grösseren Sinn für unser Leben gewinnen zu lassen. Allein dieses Wissen ist tröstlich, da sinnstiftend. Schwierige, herausfordernde oder gar bedrohliche Erlebnisse setzen uns nicht nur deswegen zu, weil so vieles ungewiss ist und uns verängstigt. Je nach Schwere stürzen sie uns auch in eine Sinnkrise: Warum passiert (mir) das?

Indem wir bewusst und aktiv das negative Erlebnis reflektieren sowie lernen, damit umzugehen und zu leben, können wir uns selbst, andere und unseren Platz in der Welt besser verstehen. Das hilft, um das verlorene Sinngefühl wiederzugewinnen, und ist ein Schlüssel zu mehr Zufriedenheit.

1. Untersuchen Sie die Auswirkungen

Fragen Sie sich: Wie hat diese Erfahrung mich verändert? Was habe ich gelernt? Wer bin ich heute? Denken Sie an Edison: „Ich kenne tausend Wege, wie man keine Glühbirne baut.“ Es gibt kein Scheitern und kaum einen Verlust, aus dem man nicht lernen kann. Indem Sie sich damit befassen, wie sich die Ereignisse auf Sie und Ihr Leben ausgewirkt haben, und indem Sie diese Erkenntnisse in Ihre Person integrieren, tragen Sie dazu bei, ein grösseres Sinngefühl zu erzeugen.

2. Seien Sie der Erzähler Ihrer Lebensgeschichte

Viele Menschen gehen davon aus, dass ihre Identität recht stabil sei. Dabei passen wir unsere Lebensgeschichte ständig an. Dieses Weiterentwickeln von Erlebnissen – was wann warum passiert ist und wie es zu etwas geführt hat – ist ein wichtiges Mittel, um Erfahrungen zu verstehen. Wenn wir unsere negativen Erfahrungen in unsere persönliche Erzählung integrieren können, scheinen die Ereignisse und unser Leben Teil eines Gesamtbildes zu sein. Es ist sinnstiftend, Antworten auf die Frage zu finden: „Wie passen die Ereignisse in mein Leben?“ Schreiben Sie Ihre Geschichte auf, und reflektieren Sie dann, wie sich die Erfahrungen jeweils auf andere Erlebnisse ausgewirkt haben. Nutzen Sie dafür gerne eine Zeitleiste oder auch Gegenstände wie alte Fotos, Souvenirs oder Kleidungsstücke. Erinnern Sie sich an die Geschichte um den Gegenstand, und vernetzen Sie seine Bedeutung mit der Gegenwart.

3. Stellen Sie sich vor, „was wäre wenn“

Bei dieser Übung geht es nicht darum, sich mit quälendem „Hätte-ich-nur“ selbst zu kasteien. Entscheidend ist vielmehr, mit Vergleichsszenarien die Bedeutung der negativen Erfahrung zu kultivieren. Was wäre passiert, wenn ich an diesem Abend nicht meinem Mann begegnet wäre, von dem ich mich heute scheiden lasse? Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn ich mich nicht für diesen Beruf entschieden hätte? Wer wäre ich heute, wenn ich zehn Minuten später losgefahren wäre und den Unfall nicht gehabt hätte? Indem wir verschiedene Szenarien durchgehen, erweitert sich unser Blick. Das hilft uns zu verstehen, was passiert ist und wie wir es in unser Leben einordnen können. Die Übung ermöglicht uns auch, einen tieferen Einblick in typische Denkmuster zu gewinnen, die all unseren Erfahrungen zugrunde liegen. Bitte achten Sie darauf, beim Gedanken „Was wäre wenn?“ hypothetische Realitäten zu erforschen, und zwar so, dass die Ergebnisse Sie darin unterstützen, Ihre Realität besser zu verstehen. Darum ist mein Leben so, wie es ist – ganz ohne Lamento oder Wehklage!

4. Seien Sie ehrfürchtig

Ehrfurcht kann dazu beitragen, den Lebenssinn zu fördern. Ehrfurcht ist ein inneres Gefühl der Ergriffenheit, der Hochachtung, des Berührtseins. Sie kann durch ein positives Erlebnis erzeugt werden (wie die Geburt eines Kindes oder die Schönheit der Natur), aber auch durch negative Ereignisse (zum Beispiel, wenn wir im Bekanntenkreis von Schicksalsschlägen erfahren). Ehrfurcht lässt die Zeit stillstehen und hilft uns, offener für Lernerfahrungen zu sein. Wenn Sie also überlegen, ob und wie bestimmte negative Erfahrungen bei Ihnen ein Gefühl von Ehrfurcht hervorgerufen haben, können Sie Ihren Geist möglicherweise leichter für bedeutungsbildende Momente öffnen.

5. Stärken Sie Ihre sozialen Bindungen

Seien wir ehrlich: Wenn wir uns mies fühlen, wollen wir uns manchmal einfach nur unter einer Decke verkrümeln und uns verstecken. Wenn wir jedoch negative Erfahrungen nutzen, um uns zu motivieren, Menschen zu erreichen, die sich um uns kümmern, können wir unsere Beziehungen stärken, anstatt ihnen Schaden zuzufügen. Indem wir soziale Unterstützung suchen, nutzen wir die Möglichkeit, mit Menschen, die uns wichtig sind, bedeutungsvolle Momente zu schaffen.

6. Lernen Sie aus vermeintlich schlechten Entscheidungen

Wenn uns etwas Schlimmes passiert, fangen wir manchmal damit an, unsere in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen in Frage zu stellen – Entscheidungen, die zu diesem Punkt geführt haben. Um einer vermeintlichen Fehlentscheidung Bedeutung zu verleihen, lohnt es sich zu überlegen, was wir daraus gelernt haben und wie wir es zukünftig besser machen. Das Ende einer Freundschaft kann dazu führen, dass wir künftig Freunde auswählen, die uns so akzeptieren, wie wir sind. Ein Haushaltsunfall kann uns lehren, künftig auch bei Routineaufgaben aufmerksamer zu sein. Eine Krankheit wegen Übergewicht kann uns zu einem gesünderen Ernährungsstil motivieren.Schwierige Erfahrungen haben ein grosses Potenzial, uns zu lehren, bessere Entscheidungen zu treffen und das Niveau unserer Grundzufriedenheit zu erhöhen. Wenn wir diese Herausforderung annehmen, können wir ein befriedigenderes und sinnvolleres Leben führen.

Literatur

Vohs, K. D., Aaker, J. L. & Catapano, R. (2018). It’s Not Going to Be That Fun: Negative Experiences Can Add Meaning to Life. Current opinions in psychology.

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