Darum tut ein gesunder Darm der Stimmung gut!
Gesundheit beginnt im Darm. Die Forschung erfährt immer mehr über das Nervensystem des Darms und dessen Einfluss auf unser Unterbewusstsein. Bestätigt ist, dass unsere Darmgesundheit ein Schlüssel zum ganzheitlichen Wohlbefinden ist.
Wussten Sie, dass …
- der Darm im Verlauf eines durchschnittlich langen Menschenlebens etwa 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit verarbeitet?
- etwa 80 Prozent unseres Immunsystems in der Darmregion angesiedelt sind?
- das Darmsystem mit seinen maximal 8 Metern Länge ungefähr so gross ist wie eine ausgewachsene Riesenschlange?
- in unserem Darm geschätzte 100 Billionen Bakterien aus 1000 verschiedenen Arten leben?
- rund 100 Millionen Nervenzellen in den Darmwänden zu einem Netz verflochten sind?
- wir bei geschätzten 8 Minuten pro Tag etwa 144 Tagen unseres Lebens auf dem Klo sitzen?
„Aus einem traurigen Arsch fährt nie ein fröhlicher Furz”, Martin Luther
Pardon wegen der derben Sprache! Nur, ist es nicht spannend, was Martin Luther vor bald 500 Jahren ohne medizinische Studien und Befunde ganz intuitiv wusste? Mittlerweile ist es gut erforscht, dass Darmbakterien die Psyche beeinflussen und eine gestörte Darmflora Ängste, psychische Verstimmungen und sogar Depressionen begünstigen kann.
Das zweite Gehirn im Darm
Intuitiv wissen wir von unserem Bauchgehirn. Unsere Sprache kennt dazu viele Ausdrücke. Wir befragen unser „Bauchgefühl” oder entscheiden „aus dem Bauch heraus”. Tatsächlich nimmt unser Magen-Darm-Trakt entscheidenden Einfluss auf unsere Entscheidungsfindung. In ihm werden Erfahrungen und Sinneseindrücke gesammelt, verarbeitet und verwertet. Ähnlich wie unser Gehirn verfügt er über ein Geflecht an Nervenzellen, das enterische Nervensystem (ENS). Oft wird er auch als „zweites Gehirn” bezeichnet. Kopfhirn und Bauchhirn sind über den Vagusnerv miteinander verbunden und kommunizieren über das Nervensystem, das Immunsystem und über Hormone miteinander. Dabei spielen die Darmbakterien eine wichtige Rolle.
Wechselwirkung zwischen Sorge und Darmgesundheit
Die Verbindung zwischen den beiden Gehirnen ist der Kern vieler physischer und psychischer Beschwerden wie zum Beispiel Angstzustände, Depressionen, Geschwüre, Reizdarmsyndrom. Permanenter Stress, ständige Sorgen oder eine Überdosis Wut im Bauch wirken sich negativ auf unsere Darmgesundheit aus. Studien belegen, dass die Mehrheit der Menschen mit Angstzuständen und Depressionen auch an Darmerkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn leiden.
Welche Bakterien in unserem Darm leben, entscheidet darüber, wie wir uns fühlen
Unsere psychische Verfassung hängt auch stark von unseren Darmbewohnern ab. Kanadische Forscher fanden heraus, dass eine gestörte Darmflora sich nicht nur auf die Verdauung, sondern auch auf die Psyche auswirkt. Sie konnten nachweisen, dass Darmbakterien bestimmte Funktionen im Hirn beeinflussen und für psychische Störungen und neurologische Erkrankungen mitverantwortlich sind. Bereits in früheren Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Darmerkrankungen und neurologischen Krankheiten wie Parkinson, Multipler Sklerose (MS) oder Schlaganfall festgestellt.
Darmgerechtes Leben tut Bauch und Kopf gut
Darmkrankheiten entstehen oft durch eine falsche Ernährung und Lebensführung. Seelische Probleme und permanenter Stress wirken sich genauso negativ auf unsere Darmgesundheit aus wie ungesunde Ernährung, ständiges Sitzen oder mangelnde Bewegung. Aus Studien weiss man, dass die sogenannte Mittelmeer-Diät, die aus viel Gemüse, etwas Fisch, gesunden Ölen und Vollkorn besteht, stimmungsaufhellend bei Depressiven wirkt.
Auszeit für den Darm
Unser Darm ist ständig am Arbeiten. Er zeigt sich dankbar, wenn wir ihm kurze Pausen gönnen. Trinken Sie viel Wasser und ungesüssten Tee, reduzieren Sie den Konsum von rotem Fleisch und deftigen Fleischwaren. Lassen Sie ein, zwei Mal die Woche das Abendessen ausfallen, und löffeln Sie stattdessen eine fettfreie Bouillon. All das entlastet die Darm-Gemeinschaft.
Streicheleinheiten für den Darm
Neben den üblichen Gesundheitstipps wie ausgewogener Ernährung, viel Bewegung und frischer Luft können Sie Ihrem Darm auch mit Streicheleinheiten etwas Gutes tun. Legen Sie Ihre Handflächen auf den Bauch, und atmen Sie ruhig in die Darmregion ein. Streicheln oder massieren Sie Ihren Bauch dabei leicht. Körper und Geist werden es Ihnen danken, denn Magen, Darm und Gedanken kommen so leicht zur Ruhe. Ist es nicht faszinierend, wie Darm und Hirn miteinander in Verbindung stehen?
Vielleicht interessieren Sie auch folgende Artikel?
Mood Food für gute Laune: Essen kann gute Laune machen! Mieses Essen zieht runter! Dabei gibt es eine ganze Menge Nahrungsmittel, die gesund sind, fein schmecken und unsere Stimmung heben! Hier eine kleine Auswahl!
Warum uns die Natur auftanken lässt!: Draussen sein macht Spass und ist gesund für Geist und Körper. Warum das so ist, steht in diesem Blog.
Sieben gute Gründe für ein Nickerchen zwischendurch: Studien zeigen, dass bereits 20 Minuten Mittagsschlaf unsere Gesundheit, Konzentration und Leistungskraft fördert!
Liebe Silke
Wunderbar schreibst du etwas zum Darm, ein viel zu wenig beachtetes Thema. Unseren Darm sollten wir hegen und pflegen, leistet er doch eine ganze Menge für uns und tut viel nützliches. Wer weiss schon, dass vom Darm Vitamine resorbiert werden und zurück in den Körper gelangen?
Ein wunderbares, leicht zu lesendes Buch zu diesem Thema, dass ich wärmstens empfehlen kann „Darm mit Charme von Giulian Enders“. Spannend, informativ und humorvoll geschrieben.
Lieben Gruss Gudrun
Liebe Gudrun
Vielen Dank für Dein Feedback. Ich freue mich, dass Dir der Text gefällt und Dich das Thema anspricht.
Je mehr ich dazu recherchiere, desto faszinierter bin ich.
Das Buch „Darm mit Charme“ kenne ich und fand es ebenfalls sehr informativ und leicht zu lesen.
Beim Thema Ernährung sollte sich jeder vor Augen halten, dass wir unsere Gesundheit essen.
Es ist nicht egal, was wir zu uns nehmen, und auch nicht, wie wir unser Essen zu uns nehmen.
Herzliche Grüsse
Silke