Neun Tipps für einen leichteren Umgang mit Stress
Ständiger Stress kann krank machen. Herzkrankheiten, Magen-Darm-Probleme, ein geschwächtes Immunsystem, reduzierte Libido, Stoffwechselstörungen oder Depressionen können die Folgen sein. Stress kann überall auftauchen. Es gibt Instrumente und Methoden, um ruhiger und gelassener mit Stress umzugehen. Neun wissenschaftlich erforschte Strategien, wie dies gelingen kann.
1. Nutzen Sie Reframing
Grob übersetzt bedeutet Reframing „etwas in einen neuen Rahmen setzen“. Es ist ein Mentaltraining, durch das negative oder stressige Erlebnisse eine neue, weniger negative Deutung erhalten. Man betrachtet dabei auch die positiven oder neutralen Aspekte der Situation und denkt über die jeweiligen Vor- und Nachteile nach. Mit dieser Methode kommt man nach einem negativen Ereignis schneller aus dem Grübelsog. Zudem schützt sie davor, das Erlebte allzu düster im Gedächtnis zu behalten.
2. Stärken Sie Ihre Stärken
Studien zeigen, dass diejenigen, die vor einem stressigen Ereignis über ihre Talente und Stärken nachdenken, besser mit dem Stress umgehen können. Allein der Gedanke „Ich habe das schon früher geschafft. Ich schaffe das diesmal auch“ kann helfen, die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol im Zaum zu halten.
3. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie gut können
Länderübergreifende Untersuchungen zeigen, dass es sich lohnt, wenn man sich bei Stress oder negativen Ereignissen auf seine Stärken konzentriert. Statt sich bei einem Misserfolg selbst zu zerfleischen und sich damit noch mehr Druck zu machen, ist es besser, wenn man sich auf das besinnt, was gut ist und was man gut kann. Die Präsentation war ein Flop? Aber man hat die Inhalte grafisch ansprechend dargestellt und die Zuhörer gut unterhalten.
4. Praktizieren Sie eine Entspannungstechnik
Nichts tun, relaxen, entspannen – das klingt zwar ganz einfach, will aber gelernt sein. Je mehr man mit Arbeiten, Tun, Funktionieren beschäftigt ist, desto schwerer fällt es, einfach mal so zu entspannen. Dabei zeigen zahlreiche Studien, wie wichtig es ist, mindestens eine Entspannungstechnik regelmässig zu praktizieren. Egal ob Meditieren, Yoga, Bogenschiessen, progressive Muskelentspannung, Spaziergänge, Atemübungen – alles, was Ihren Geist zur Ruhe kommen lässt, ist hilfreich. Dabei reichen schon wenige Minuten pro Tag aus – das jedoch regelmässig, am besten täglich.
5. Planen Sie realistisch
In seinen Experimenten konnte Stressforscher Robert Epstein nachweisen, dass man mit einer guten und realistischen Planung Stress – vor allem bedingt durch eine hohe Arbeitsmenge – besser bewältigen kann. Er empfiehlt eine umsichtige wöchentliche sowie tägliche Planung. Überlegen Sie dabei mit Bedacht, welche Aufgaben Sie erledigen möchten und welche Sie erledigen müssen. Denken Sie daran, ausreichend Pausen und Pufferzeiten einzuplanen und auch Aktivitäten, die Ihnen Spass machen.
6. Vergeben Sie sich und anderen
Sich und anderen vergeben zu können ist ein grosser Puffer gegen Stress. Vergebung befreit uns davon, uns durch das Erinnern und Wiederkäuen von negativen Erlebnissen immer wieder aufs Neue zu stressen und zu belasten. Ein Forscherteam unter der Leitung des US-amerikanischen Psychologen Loren Toussaint konnte sogar nachweisen, dass der Akt der Vergebung den negativen Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Stress fast zum Verschwinden bringt.
7. Üben Sie sich in Achtsamkeit
Lange Zeit wurde Achtsamkeit als leicht esoterisch belächelt. Mittlerweile gibt es jedoch eine beeindruckende Menge von Untersuchungen, die zeigen, dass sie in vielerlei Hinsicht beim Stressmanagement hilft. Heute wird Achtsamkeit nicht nur in Schulen (MindUp) praktiziert, sondern auch bei Unternehmen wie Google (Search Inside Yourself) oder Siemens. Thích Nhất Hạnh, ein buddhistischer Mönch aus Vietnam, beschreibt in seinem Buch Ich pflanze ein Lächeln verschiedene alltagstaugliche Übungen, mit denen man sein Leben achtsam gestalten kann. Eine Empfehlung ist, immer wieder bewusste Atempausen zu machen und dabei folgende Sätze zu sagen: „Beim Einatmen schenke ich mir Ruhe. Beim Ausatmen lächle ich.“
8. Üben Sie sich in Dankbarkeit
Dankbarkeit tut Körper und Seele gut, das haben Wissenschaftler untersucht und bestätigt. Studien internationaler Forscherteams zeigen, dass Dankbarkeit unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden wie auch unsere seelische Abwehrkraft stärkt und sogar die Heilung von Krankheiten begünstigen kann. Statt über etwas zu grübeln und am Ende nicht schlafen zu können, kann man den Tag auch vor dem Einschlafen Revue passieren lassen. Konzentrieren Sie sich auf drei Dinge, die Ihnen am Tag passiert sind und für die Sie dankbar sind – schliessen Sie das, wenn Sie mögen, in ein Gebet oder in einen Segen ein.
9. Auch kleine Einheiten sind Balsam für Körper und Geist
Wer ständig unter Strom steht, braucht etwas Übung, um die Spannungen abzubauen. Am leichtesten fällt das durch mehrere kleine Verschaufpausen, die Sie über den Tag verteilen. Kurze Einheiten von fünf Minuten reichen.
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