In kleinen Schritten vom Online- zum Offline-Modus

In kleinen Schritten vom Online- zum Offline-Modus

In kleinen Schritten vom Online- zum Offline-Modus

In kleinen Schritten vom Online- zum Offline-Modus

Mediale Detox-Kur, um leichter in den Offline-Modus zu wechseln, pragmatisch umgesetzt!

Gastbeitrag von Simone Jacober

Kreisende Gedanken. Stressgefühl. Überforderung. Gereiztheit. Müdigkeit. Erschöpfung. Kommen Ihnen diese Worte bekannt vor? Die Liste könnte sicherlich noch verlängert werden. Wir leben in einer digitalisierten Welt, die sich durch ständige Erreichbarkeit auszeichnet. Die Grenzen zwischen unserem Privatleben vermischen sich zunehmend mit unserem Berufsleben.

Unsere Arbeitsgeräte sind handlich, wir können problemlos mit dem Smartphone oder dem Firmenlaptop noch „rasch online“ gehen, eine Präsentation fertigstellen, die Agenda der kommenden Tage nochmals kritisch überfliegen oder die Reisetätigkeiten planen. Zuhause versteht sich, denn da wird man nicht von anderen Kolleginnen und Kollegen abgelenkt. Fast schon müssig zu erwähnen, dass aus dem „mal eben“ noch eine längere Arbeitssession wird.

Des Nachts wälzen wir uns unruhig, wachen auf, weil uns bereits Gedanken an das Morgen beschäftigen. Unsere Schlafqualität lässt auf die Länge zu wünschen übrig, weil wir im Unterbewusstsein noch am Arbeiten sind.

Die Entdeckung der inneren Ruhe

Je häufiger, länger und intensiver wird online sind, desto weniger gönnen wir uns jedoch einen Moment der Ungestörtheit, der Ruhe und der Erholung. Ich möchte mit diesem Beitrag nicht die moderne Arbeitswelt an den Pranger stellen, denn ich befinde mich selber in einem schnelllebigen Arbeitsumfeld und bin genauso auf das Funktionieren meiner zwei Smartphones (darauf komme ich später noch zu sprechen) und meines Laptops angewiesen.

Die moderne und vernetzte Arbeitswelt erlaubt es uns effizient zu sein, Dinge sehr schnell in Angriff zu nehmen und zu erledigen, uns zu vernetzen und rasch an Wissen zu gelangen. Das mag und schätze ich sehr.

Dennoch ist es enorm wichtig, dass wir uns ganz bewusst Oasen im Offline-Modus gönnen. Machen Sie doch mal folgendes kleines Experiment: wie lange können Sie zum Beispiel im Zug sitzen, ohne immer wieder einen Blick auf Ihr Smartphone zu werfen? Ich wage die Hypothese, dass Sie es zunächst weglegen, sich ablenken, nur um im nächstbesten Moment das neuste Mail zu überfliegen, eine eingegangene Pushnachricht zu scannen oder auf Instagram die neusten Posts anzuschauen und zu liken.

Das sind meines Erachtens wichtige Andeutungen, dass das innere Ich unruhig, nervös, hibbelig und aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Holen wir es doch wieder in die Mitte zurück!

Gewohnheiten ändern

Wir Menschen tendieren dazu in unseren liebgewonnenen Routinen zu funktionieren. Ist Ihnen Ihr Nutzungsverhalten am Smartphone zum Beispiel bewusst? Gehören Sie gar zu den Menschen, die des Morgens mit dem Handy vor der Nase auf dem Trottoir Richtung Bahnhof laufen, den vorbeifahrenden Verkehr nur aus den Augenwinkeln wahrnehmen oder im Restaurant, wenn Ihre Begleitung sich rasch entschuldigt, zücken Sie impulsartig sofort das Smartphone?

Gewohnheiten zu ändern beginnt in einem ersten Schritt bei sich selbst. Flatternde Gedanken, von einem technischen Gadget zum anderen wechseln usw. löst erfahrungsgemäss Erschöpfung aus und fördert massiv ein unkonzentriertes Verhalten. Sie durchbrechen diesen ungesunden Kreislauf, in dem Sie laut und deutlich „Stopp“ sagen.

Der Wille und auch die Neugierde etwas in seinem Lebensstil zu verändern, verlangt zwar am Anfang Überwindung und etwas Durchhaltevermögen; es bereitet aber auch Freude zu erkennen und zu spüren, wie sich die Lebensqualität und damit einhergehend die mentale Erholung und Ausgeglichenheit steigert.

Ich würde ja gerne, aber…

Ich liebe einfache, unkomplizierte und pragmatische Dinge im Leben. Lassen Sie sich von ein paar Tipps inspirieren, damit eine digitale Auszeit umsetzbar ist. Wichtig ist mir anzumerken, dass es sich um kleine Massnahmen handelt, die motivieren und Appetit auf mehr machen sollen.

  • Quality Time muss jeden Tag Platz haben! Diese „Ich-Zeit“, wie ich sie nenne, beginnt bei mir jeweils am Abend, wenn ich in Ruhe mit meinem Partner zu Abend esse. Unsere Smartphones haben wir zur Seite gelegt; im Mittelpunkt stehen unsere Gespräche sowie ein gemeinsam zubereitetes Abendessen.
  • Bei Wind und Wetter gehe ich des Abends noch an die frische Luft – egal, ob es sich um einen gemütlichen Spaziergang, eine flotte Joggingrunde oder eine lange Velotour handelt – meinen Kopf lüfte ich am allerbesten in der wunderschönen Natur, natürlich ohne Handy!
  • Familie und Freunde bereichern mein Leben ungemein. Ungestört mit ihnen Zeit zu verbringen, bedeutet mir sehr viel – das Handy lasse ich in der Handtasche.
  • Ich bin ab einer gewissen Uhrzeit nicht mehr für das Büro erreichbar. Deshalb habe ich zwei Smartphones, so dass mir der Wechsel vom Büroalltag zum Privatleben leichter fällt.
  • Abgrenzen vom Alltag und sich einfach eine kurze Auszeit gönnen, in der man den Gedanken nachhängen, durchatmen und geniessen kann. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Beautybehandlung, einem spontanen Apéro in einer gemütlichen Bar, Windowshopping in der Stadt oder einfach eine Stunde früher als sonst Feierabend einläuten lassen?
  • Ich liebe es im Zug Zeitung zu lesen und zwar nicht auf dem Smartphone, sondern physisch in Händen haltend. Anschliessend nehme ich bewusst meine Umgebung wahr: meine Mitreisenden, die vorbeiziehende Natur, die Geräusche… interessant, was ich da jeweils aufnehme.
  • Apropos wahrnehmen: wenn Sie das nächste Mal draussen in der Natur sind, versuchen Sie doch mal bewusst den Geruch des heruntergefallenen Herbstlaubs, des frisch abgeholzten Baumes, des gepflügten Ackers oder im Sommer den betörenden Duft eines grossen Rapsfeldes zu riechen.
Genussreich durch das Leben

Lassen Sie mich meinen Beitrag mit persönlichen Gedanken schliessen: unser moderner Zeitgeist macht uns alle zu viel beschäftigten Managern mit einer gut gefüllten Agenda. Steht der „Termin“ nicht in unserem Zeitplan, existiert er nicht. Ich habe mir angewöhnt meine privaten Termine bewusst einzutragen, denn sie erinnern mich immer wieder sanft, dass ich auch noch ein Leben ausserhalb meines Berufs in der ICT und meines Schreibateliers habe.

Es ist sehr wichtig, dass wir uns Oasen der Ruhe im Offline-Modus schaffen, unser Leben im Hier und Jetzt geniessen, wahrnehmen, was um uns herum geschieht. Es ist nicht nur die Wertschätzung, die wir unserem Umfeld zollen, sondern in erster Linie uns selber. Wir verpassen nichts, wenn wir uns gezielt ausklinken. Die Suggestion der (digitalen) Medien spricht zwar eine andere Sprache; aber es ist nicht die Sprache des selbstreflektierten und sich abgrenzenden Ichs – dessen müssen wir uns bewusst sein.

Schaffen wir uns also jeden Tag bewusst kürzere oder längere Offlinezeiten, um auf das wirklich Essentielle im Leben zu fokussieren. Was das für jeden Einzelnen bedeutet, ist persönlich und individuell verschieden.

MEHR ZU Simone Jacober

Mehr zu Simone Jacober finden Sie hier: Schreibatelier Jacober

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